Monitoring mit Uptime Kuma – Was geht ab?


Ist es nicht ein bisschen übertrieben, eine vollwertige Monitoring-Lösung im Homelab zu betreiben? Das kommt ganz darauf an, welche Ansprüche man mit dem eigenen Setup erfüllen will. Wenn Dienste auch für die Familie gehostet werden, dann ist es ein Vorteil, wenn eine Monitoring-Lösung wie Uptime Kuma eine Benachrichtigung sendet, wenn ein Server ein Problem hat. Stell dir vor, deine Familie nutzt deine Vaultwarden-Installation und kommt wegen eines Ausfalls nicht an ihre Passwörter. Hier kann eine einfache Monitoring-Lösung viel Ärger vermeiden helfen.

Setup von Uptime Kuma – Kinderspiel

Wenn du bereits eine funktionierende Docker-Umgebung hast, dann genügt es, die folgende docker-compose.yaml zu kopieren und in dein Stackverzeichnis einzufügen.

services:
  uptime-kuma:
    image: louislam/uptime-kuma:latest
    container_name: uptime-kuma
    volumes:
      - ./data:/app/data
    ports:
      - 3001:3001
    restart: unless-stopped
networks: {}

Nach einem docker-compose up -d oder docker compose up -d bist du schon im Geschäft und kannst unter Port 3001 deine Installation erreichen.

Erste Schritte: Uptime Kuma

Die Oberfläche von Uptime Kuma ist sehr aufgeräumt. Es ist ein Kinderspiel, neue Monitore aufzusetzen. Meist genügt es, die Adresse des zu überwachenden Dienstes einzutragen und schon legt der Monitor los. Die Statistiken landen in einer internen Datenbank. Man kann diese aber auch an Prometheus durchreichen lassen. Hierfür existiert auf GitHub ein entsprechender Exporter. Für den Anfang genügt aber ein simples Monitoring.

Screenshot von Uptime Kuma
Der Startbildschirm von Uptime Kuma

richtig interessant wird es, wenn man sich von Uptime Kuma über Probleme benachrichtigen lassen möchte. Denn hier spielt das tool seine Stärekn voll aus. Es sind Dutzende Services nutzbar. Von Splunk über Home Assistant bis hin zu gewöhnlicher Email über SMTP und Telegram oder Signal ist nahezu alles vertreten, das eine Push-Nachricht triggern kann.

In meinem Setup (ich verwende für Hausautomation Home Assistant) ist die Möglichkeit, eine Push über Home Assistant zu triggern besonders interessant. Das Setup erklärt sich gut von alleine, der Nutzen ist toll.

Vom Push zum SPAM…

Nur auf eine Sache will ich noch hinweisen. Der Dienst feuert jedes mal wenn der Server nicht erreichbar ist, eine Nachricht. Das kann schnell lästig werden, wenn deine selbstgehostete Lösung an einem wackeligen Internetzugang hängt. Hier kannst du die Warnschwelle entsprechend hochstellen, damit nicht jeder Schluckauf gleich zu einer Benachrichtigung führt. Im Monitor des jeweiligen Systems kannst du die Anzahl der Retries festlegen. Ich nutze hier den Wert 5. Sprich: wenn der Server nach dem fünften Mal nicht reagiert, ist wirklich was kaputt und ich bekomme eine Nachricht.

Auswahlfenster von Uptime Kuma, hier kann man die entsprechende Option für eine Benachrichtigung selektieren
Auswahl satt: Wer hier nicht die passende Option findet…

Dies gilt in meinem Fall nicht für das Monitoring interner Dienste, die nicht direkt aus dem Internet erreichbar sind. Über Ausfälle dieser Services werde ich sofort benachrichtigt. Denn es ist schon alarmierend, wenn der zentrale MariaDB-Dienst nicht läuft, oder?

Es geht um Status

Auch wenn du über den Status deiner Services „nach außen“ informieren möchtest, bietet Uptime Kuma eine elegante Lösung an. Unter „Status Pages“ kannst du Statusseiten einrichten, die auf einen Blick darüber informieren, wie die Systemgesundheit aussieht. Eine dieser Statusseiten findest du auch hier im Block ganz rechts oben im Menü. oder hier.

Ein weiterer nützlicher Status, den Uptime Kuma ebenfalls liefern kann, ist die Restlaufzeit deiner SSL-Zertifikate. Wenn diese drohen abzulaufen, kann dich der Dienst einige Zeit vorher darüber informieren. So hast du noch genügend Luft, deine Zertifikate rechtzeitig zu erneuern.

Fazit: Uptime Kuma ist Nutzen pur

Seit ich Uptime Kuma im Einsatz habe, bin ich immer darüber informiert, wenn einer meiner Dienste nicht funktioniert oder ein interner Server ein Problem hat. Natürlich muss man immer mit Augenmaß agieren. Manche Dinge verwende nur ich selber, da ist ein Ausfall natürlich nicht kritisch. Sollte aber der Home Assistant ein Problem bekommen, dann muss ich das sofort wissen. Denn ohne diesen funktionieren viele Dinge in meinem Haus nicht richtig oder gar nicht mehr.

Übrigens stammt ein weiteres sehr zu empfehlendes Tool aus der Feder desselben Entwicklers, Luis Lam: Dockge wird in meinem Tutorial zum Aufbau einer einfachen Docker-Umgebung als einfaches Verwaltungstool empfohlen.